Sehr geehrter Herr X,

vielen Dank für Ihr Schreiben, zu dem wir Ihnen von Seiten des
Kultusministeriums folgende Auskunft geben können:

In Bayern wurden im Rahmen des Modellversuchs MODUS 21 (Modellunternehmen Schule im 21. Jahrhundert) Maßnahmen definiert, die der Schule ein höheres Maß an Eigenverantwortung bei der Unterrichtsgestaltung ermöglichen. Dazu
zählen Maßnahmen wie zum Beispiel Präsentationen als Schulaufgaben oder die
Flexibilisierung der Stundentafel. Mit diesen Maßnahmen erhält die Schule
noch mehr Möglichkeiten, gerade schüleraktivierende Arbeitsformen
umzusetzen.

Ein guter Unterricht zeichnet sich aber durch eine Vielfalt an
methodischen Zugängen aus. Lehrergesteuerte Elemente sollten in einem guten
Unterricht ebenso vertreten sein wie ausgeprägte Phasen der
Schüleraktivierung. Gerade in Anbetracht der sinnvollen und wichtigen
Stärkung der schüleraktivierenden Unterrichtsformen gewinnt jedoch ein
strukturgebender Lehrervortrag wieder an Bedeutung. Frontalunterricht
sollte - auch unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen
Erkenntnisse - folglich nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Servicestelle 
der Bayerischen Staatsregierung

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Pressemitteilungen

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Nr. 047 vom 18.03.2011

Kultusminister Ludwig Spaenle stellt Schwerpunkte des Leitprojekts für die zweite Hälfte der Legislaturperiode vor

„Eigenverantwortliche Schule erhöht Qualität des Unterrichts für unsere Schüler“
MÜNCHEN. Die Schwerpunkte des Leitprojekts „eigenverantwortliche Schule“ hat heute Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle in München vorgestellt. „Die eigenverantwortliche Schule ist kein Selbstzweck. Mit der eigenverantwortlichen Schule wollen wir eine weitere Verbesserung der Qualität von Schule und Unterricht zugunsten unserer Kinder und Jugendlichen erreichen“, umschrieb der Staatsminister die Zielrichtung des Leitprojekts der zweiten Hälfte der Legislaturperiode. Ende 2008 hatte der Minister die eigenverantwortliche Schule bereits als ein Ziel seiner Arbeit umschrieben.

Kernelemente des Leitprojekts sind für Minister Spaenle eine intensivierte Schulberatung, eine sich wandelnde Schulverwaltung, eine verstärkte Elternarbeit und eine eigenverantwortliche Schule. „Die Schule soll sich stärker als bisher zum Handlungsträger entwickeln, der in erhöhtem Maße Verantwortung für die Bildung junger Menschen übernimmt und Entscheidungen trifft“, so Minister Spaenle. Zielvorgaben und Rechenschaft abgeben, seien dabei zwei wichtige Faktoren.

Auf dem Weg zur eigenverantwortlichen Schule werde das Kultusministerium die Schulen nachhaltig unterstützen. Die Schulberatung werde ausgebaut und effizienter gestaltet, die Schulberatungsstellen enger vernetzt. Die Schulverwaltung werde sich von einer derzeit als vorgesetzt verstandenen Einrichtung verstärkt zu einer Partnerin mit beratenden und begleitenden Aufgaben entwickeln. „Ob und wie dabei die Schulverwaltung verändert wird, um den neuen zusätzlichen Aufgaben auch mit Blick auf Flexibilität und Elastizität gerecht werden zu können, muss sich in der Gesamtentwicklung im Gespräch mit den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Schulen und Schulverwaltung zeigen“, so der Minister.
Schulinnovationsregionen bündeln innovative Ansätze

Bei dem Prozess will Minister Spaenle die Kommunen als Sachaufwandsträger mit ins Boot nehmen. „Besonderes innovative Ansätze, die von Schulen verschiedener Schularten und ihren Sachaufwandsträgern realisiert werden, können im Rahmen einer Schulversuchs in einer Schulinnovationsregion gebündelt werden“, beschrieb Minister Spaenle einen Ansatz, von dem Magnetwirkung ausgehen könne.

In den Schulen sollen die Elternrechte gestärkt und eine von Lehrern initiierte und von Ereignissen unabhängige Elternarbeit aufgebaut werden.
Anfänge bei MODUS 21

Erste Schritte auf dem Weg zur eigenverantwortlichen Schule, betonte der Kultusminister, habe Bayerns Bildungswesen bereits zurückgelegt, u. a. mit dem Schulversuch MODUS 21 sowie mit der Einführung der Evaluation der Schulen.

Der Minister reihte dieses Vorhaben in eine Reihe weiterer Maßnahmen ein, um Qualität und Gerechtigkeit des bayerischen Bildungswesens zugunsten der jungen Menschen weiter auszubauen, etwa den Ausbau der Ganztagsschulen, die Absenkung der Klassenstärken, die zusätzliche Förderung von Kindern mit Migartionshintergrund und den Erhalt der wohnortnahen Schule auch im ländlichen Raum.

Dr. Ludwig Unger
Pressesprecher

Quelle: http://www.km.bayern.de/pressemitteilung/7687/nr-047-vom-18-03-2011.html