Welt der Tiere http://www.br-online.de Ein Film von Felix Heidinger Bayerischer Rundfunk 2007
http://dokujunkies.org/dokus/tiere/gibbons-von-affenliebe-und-affentreue-dtv-xvid.html

gibbons leben im thailändischen regenwald und können bis zu 25 jahre alt werden.

gibbons stehen früh auf, das männchen ruft in den wald hinaus und weckt den rest der familie

dann streifen sie in ihrem futter-gebiet von baum zu baum, verschiedene bäume tragen zu verschiedenen jahreszeiten früchte.

von allen affenarten haben sich die gibbons als musterbeispiel für die ein-ehe etabliert.

männchen und weibchen gründen in jungen jahren eine familie und bekommen nach und nach kinder.

eine lebenslange bindung und die bande sind eng.

gibbons sind leicht und ihre arme überaus kräftig und lang.

die natur hat ihnen eine eigene art der fortbewegung gegeben durch schwin-hangeln, klettern, springen und zweibeinigem balancieren.

jedes 3te tier hat sich bei der gefährlichen turnerei viele meter über dem boden schon die knochen gebrochen, mütter helfen den kindern dabei schwierige kletterstellen zu überwinden.

alle 3 jahre (12% des maximalen alters von 25 jahren, vermutlich analog zu 12 jahre eines menschen bei einem maximalen alter von 100 jahren) bekommen gibbons neuen nachwuchs, dann wird sie nur noch zeit für ihren neuen säugling haben.

ist ein gibbon kind schwer verletzt so dass es nicht selbst wieder auf den baum klettern kann, so wird es von der mutter im stich gelassen.

die gibbons schlafen fressen und wandern gemeinsam.

die tiere haben ein festes wohngebiet von c.a. 1/4 km2
dieses wohngebiet verlassen die erwachsenen nie.

und die jungen erst wenn sie sich auf die suche nach einem lebenspartner machen.

wenn ein männchen weiß, dass ein kind von ihm ist, kümmert es sich ausgiebig darum.

eine mögliche erklärung für die kleinfamilie der gibbons ist dass gute futterbäume im regenwald weit verstreut sind, wenn gibbons in größeren gruppen leben würden, müssten sie noch mehr umherwandern und das kostet vielleicht zuviel energie.

die letzte malzeit des tages ist meist sehr ausgiebig denn gibbons gehen schon nachmittags schlafen und bis zum frühstück werden über 14 stunden vergehen.

der weg zu den schlafbäumen wird immer sehr schnell genommen.

es sind ausgewählte bäumde die zum schlafen benutzt werden, doch niemals bleiben gibbons zwei nächte hintereinander auf dem selben baum, sie schlafen hockend oder liegend, eine hand sichert dabei den schlaf.

vorscher machen erb biologische gutachten ob die kindern tatsächlich alle von den familienvätern stammen.

der kot kann den seitensprung der mutter beweisen, denn aus resten von darmzellen wird das erbgut von kindern und eltern untersucht, das reicht für einen vaterschaftsnachweis.

noch liegen die forschungsergebnisse nicht vor, doch die primaten forscher sind sich schon jetzt sicher, dass die gibbons keineswegs so treu sind wie angenommen.

es ist unbestritten, dass die ein-ehe die dominierende lebensform der gibbons ist, doch welchen sinn macht es eine ein-ehe zu führen, dabei aber fremd zu gehen?

das weibchen wurde beim seitensprung beobachtet und alles sorgfältig notiert, derjenige welcher war ein blondes männchen aus der nachbarsfamilie, das blonde männchen ist ebenfalls familienvater hat selbst drei junge, wenn denn alle von ihm sind.

tatsache ist erst einmal, dass die ehe-leute fremd gehen, weibchen wie männchen gleichermaßen, gelegenheit dazu haben sie fast täglich, denn auf ihren streifzügen kommen die gibbons immer wieder an die ränder ihres wohngebietes, oft teilen sich die familien gar gute futterbäume.

treffen zwei familien aufeinander, rücken sie erst einmal zusammen, auseinandersetzungen sind männersache, die weibchen geben moralische unterstützung durch fell-pflege und gesang oder ziehen weiter.

gesangsduelle der gibbon männchen können eine halbe stunde dauern.

nach der neusten theorie geht das weibchen fremd um ihre eigenen kinder zu schützen.

von zahlreichen affen-arten ist bekannt dass die männchen fremde jungen töten.

wenn niemand weiß von wem das kind stammt könnten kindstötungen evtl. verhindert werden.

gorillas haben harems, das gibt es zwar auch bei den gibbons ist aber relativ selten.

gesänge zwischen gibbon weibchen und männchen bedeuten nach neuen theorieren:

great call des weibchens (sehr laut und schrill) soll männchen anlocken:
„hier ein weibchen, wo die männchen?“

das männchen antwortet „spart euch die mühe zu kommen, hier ist schon ein männchen“

wenn ein weibchen seinen partner verliert, wird ihr great-call ohne antwort bleiben, die sängerin/der sänger gibt auskunft über sein geschlecht, seinen standort und seine familiäre situation.

gibbons sind unter allen primaten die friedlichsten, man vermutet dass das mit ihrer lebensweise der ein-ehe zu tun hat, die erwachsenen brauchen nicht um partner zu konkurrieren denn statistisch bekommt sowiso jeder einen, und innerhalb der familie überwiegen die familiären interessen, auseinandersetztungen zwischen vater und sohn ist meist nicht nötig.

wenn jetzt festgestelt wird, dass gibbons fremd gehen, denkt nur ein moralist, dass sie dadurch ehen und familien gefährdet werden könnten.

das gegenteil ist wahr, mit den seitensprüngen sichern die gibbons ihren familären frieden, denn durch ihre untreue sichern sie vielleicht das überleben ihrer kinder.

fremdegehen aus affenliebe und affentreue.

Professor of Evolutionary Anthropology

PhD, Anthropology
University of Göttingen, Germany, 1985

PhD, Habilitation in Anthropology and Primatology
Georg-August-Universität, Göttingen, Germany, 1990

Tel: +44 20 7679 8838 

Fax: +44 20 7679 8632
E-mail: v.sommer@ucl.ac.uk

Volker Sommer is Professor of Evolutionary Anthropology in the University of London. His research interests centre around the evolution of social and sexual behaviour in primates, biodiversity conservation, rituals and cognition
From 1989, he helped develop a long-term study of white-handed gibbons in Thailand. Here, he lived for several years at the edge of the Khao-Yai rainforest. Personal highlights include being roared at by a tiger from close range – and surviving. In 1999, Volker Sommer founded the Gashaka Primate Project, a research and conservation programme in Nigeria centered around monkeys and chimpanzees (www.ucl.ac.uk/gashaka). Personal highlights include the first ascend of Gangirwal, West Africa’s highest mountain, through the montane jungles of it’s southern escarpments – thus reliving how 19th century explorers mapped out Africa’s white spots.
Sommer has published 150 articles – scientific as well as popular – and about two dozen books, including novels and poetry. He is a well-known science journalist in German-speaking countries, regularly featured by major magazines and newspapers (GEO, bild der wissenschaft, Spektrum der Wissenschaft, Weltwoche, Neue Zuercher Zeitung, Frankfurter Rundschau, stern, natur, Die Zeit, Der Spiegel, FAZ, Die Welt). As a regular guest on radio and TV shows and science programmes, he has also written and read numerous radio segments and presented TV documentaries. Upon invitation, he has delivered more than 250 scientific and public talks on all continents. His award-winning writings have been translated into English, Walloon, Polish, Italian, Spanish, Hindi, Korean, Japanese, and Chinese.
Publications 2000
•    Sommer, V., Reichard, U. (Eds.) (2000). Deconstructing monogamy: Thailand’s gibbons at Khao Yai, Thailand. Primate Eye 72, 21-
•    Sommer, V. (2000). ‚The naked ape‘ revisited: Sexual biology of humans and other primates. In Symposium on Sexual Biology from Fish to Humans ( ). Uppsala: CRU Report.
•    Sommer, V. (2000). ‚The naked ape‘ revisited: Sexual biology of humans and other primates. (Proceedings, Symposium on Sexual Biology from Fish to Humans, Centre for Reproductive Biology in Uppsala, Uppsala University, 18 May 2000). CRU Report 12, 12f-
•    Sommer, V. (2000). [Introduction to: Gundi Scharpf (2000), Affenkinder in der Wilhelma. Erfahrungen und Erlebnisse aus vier Jahrzehnten.]. , 5-8 Stuttgart:
•    Sommer, V. (2000). Bald sind wir allein. Die Menschenaffen sterben – ein Verwandtschaftsbesuch in Nigeria. Die Welt 09/Sep/00, 3-

http://www.ucl.ac.uk/