Der beliebteste Dialekt Deutschlan’s ist Bayerisch… Berlinerisch ist auf Platz 3 und Schwäbisc abgeschlagen auf Platz 4, trotzdem noch vor Sächsisch.

1. Bayerisch 44%
2. Nieder-/Plattdeutsch 32%
3. Berlinerisch 29%
4. Schwäbisch 25%
5. Sächsisch 20%
6. Rheinländisch 19%
7. Hessisch 16%
8. Ruhrpott-Dialekt 13%
9. Fränkisch 12%
10. Westfälisch 9%
11. Badisch 9%
12. Pfälzisch 7%
13. keinen davon 4%

… meine lieben Schwaben-Hasser…. ihr wisst aber hoffentlich schon, dass es NICHT NUR BADEN WÜRTTEMBERGISCHE SCHWABEN, sondern auch ein bayerisches Schwaben (gemütlicher „passt scho“-Mentalität, nicht ganz so spießig, aber zum Teil natürlich auch konservativ und traditionsverwurzelt) und hessische Schwaben (eigentlich auch ganz nett) gibt.

Also bitte nicht alle Schwaben in einen Topf werfen 😉

…. es gibt wohl in 2011 in Berlin einen enormen Zuzug von Menschen u.a. aus Badenwürttemberg-Schwaben, u.a. vermutlich wegen dieser beliebten WG-Sendung, welche dort, zum Missfallen der Einheimischen

1. die Mietpreise in die Höhe schnellen lassen (Einheimische müssen weg ziehen)

2. die „Kehrwoche“ einführen möchten. (daran wird sich noch der 3te Weltkrieg entzünden!!! :-D)

da frag i … „Ja Grutzitürken muss des sei?“

Das führt so weit, dass schon Terroristische Anschläge auf „Schwaben“ verübt werden.

Leute leute leute…… eine Berlinerin behauptet dass Otto von Bismarck von einer schwäbischen Hohenzollern Familie abstammt, was nach meinem aktuellen Wissensstand aber falsch ist, Otto von Bismarck stammte aus Sachsen, Stendal.

Warum ist das bedeutend?

Weil Bismarck quasi das Preußische IDEAL von einem General darstellt, welcher mit seiner „überlegenen“ Intelligenz die Welt auf kriegerische Art und Weise zu erobern versucht, wie Cäsar und Napoleon und und und vor ihm.

Es gibt wohl wirklich Hohenzollern aus Sigmaringen, welches heute noch als eines der (meiner Meinung nach) nebeligsten Badenwürttembergisches Schwabenländle bekannt ist, aber ich sehe bis jetzt keinerlei Verwandtschaft zu Otto von Bismarck’s Familie.

Otto von Bismrack hat Süd und Nord-Deutschland auf kriegerische Weise (Krieg gegen Franzosen / Napoleon den 3ten per gefälschtem Brief angezettelt) vereinigt hat.

Was natürlich eine LEISTUNG ist… aber gleichzeitig eine die einige Tausend unschuldigen Menschen das Leben gekostet hat und meienr Meinung nach ein übertriebener Ergeiz war und leider den Preußen den Ruf eines intelligenten und heimtückischen und Kriegs-süchtigen Volkes zu sein, von dessen Gewaltbereitschaft sich alle Deutschen anstecken lassen.

So erklären sich jedenfalls die Amerikaner die Umstände, wie es zum zweiten Weltkrieg kommen konnte.

Vermutlich (natürlich) eine zu vereinfachte Argumentation. Mehr Faktoren waren beteiligt.

Die Mehrheit des Volkes akzeptierte die Niederlage (des ersten schrecklichen Weltkrieges) nicht, denn lange Zeit waren die Soldaten, so glaubte man damals, „unbesiegt im Felde gestanden“.

Der verlorene Krieg belastete die junge Republik sehr. Es gab unzählige Unruhen und Aufstände in Deutschland. Eine Revolution brach über Deutschland herein. Der Kaiser dankte ab, die Monarchie hatte ausgedient. Am 9. November rief Philipp Scheidemann die Demokratie aus.1919 wählte die Nationalversammlung Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten, gestützt auf die Parteien der „Weimarer Koalition“, SPD, Zentrum und DDP, die bereits 1920 ihre Mehrheit verlieren sollte.

Am 28. Juni 1919 unterzeichneten der deutsche Außenminister Hermann Müller und der Verkehrsminister Johannes Bell im Spiegelsaal des Versailler Schlosses den Friedensvertrag. Die Regierungsvertreter mussten die alleinige Kriegsschuld und Reparationszahlungen in Milliardenhöhe akzeptieren. Die Friedensbedingungen sahen zudem eine auf 15 Jahre befristete Besetzung des linken Rheinufers vor, die Reichswehr wurde auf 100.000 Berufssoldaten beschränkt und das Deutsche Reich musste ein Siebtel seines Territoriums abtreten: Elsass-Lothringen fiel im Westen an Frankreich; Posen und Westpreußen gingen an Polen; das Hultschiner Ländchen im Südosten kam zur Tschechoslowakei; das Memelgebiet wurde den Entente-Mächten unterstellt; Eupen-Malmedy im Westen fiel an Belgien, und Nordschleswig wurde zwischen Deutschland und Dänemark aufgeteilt. Die Mehrheit der Deutschen, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit, war empört, als die Friedensbedingungen bekannt wurden. Auf deutscher Seite sprach man von einem Schandfrieden, vom „Versailler Diktat“. Die Schmach von Versailles sollte noch lange die Gemüter erhitzen und den Revanchegedanken über Jahre lebendig halten.

http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/deutsche_politik/ursachen_des_zweiten_weltkriegs/index.jsp

Ein übertriebener Ergeiz kann nicht nur Familien zerstören, auch Adolf Hitler ist irgendwann der Macht-Sucht verfallen und hat gelogen und betrogen um seine (rein Macht-militärischen) Ziele zu erreichen. (heute so morgen so, heute ein Friedensbündnis mit den Russen, morgen eine Front gegen die Russen…. ein Mann, ein Wort, bis morgen alles über bort.)

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.berlin-brandanschlaege-aus-schwabenhass.64837111-009b-448d-88c1-e793e42abbde.html

Der festgenommene Zeitungsausträger hat laut Polizei elf Brandanschläge eingeräumt. Er soll seine Taten dem Vernehmen nach mit seinem „Hass auf Schwaben in Prenzlauer Berg“ begründet haben, ein Motiv, das die Berliner Polizei weder bestätigt noch dementiert. Auf den 29-jährigen Maik D. waren die Ermittler bereits aufmerksam geworden und hatten ihn am fraglichen Morgen beobachtet, seit er seine Zeitungsstapel zur Verteilung entgegengenommen hatte. Während er zunächst auf seiner Route durch den Kiez in Prenzlauer Berg die Wohnhäuser nach kurzer Zeit wieder verließ, hielt er sich in einem Haus in der Winsstraße verdächtig lange auf. Die Polizisten eilten ihm nach und konnten gemeinsam mit der herbeigerufenen Feuerwehr den Kinderwagenbrand ersticken. Polizeikollegen nahmen den Mann fest und beschlagnahmten bei ihm ein Feuerzeug.

Immer wieder brennen Kinderwagen

Der katastrophalste Fall hatte sich im März dieses Jahres ereignet: Bei einem Brand in einem Hausflur in der Sonnenallee in Berlin-Neukölln starben drei Menschen. Auch dieses Feuer war offenbar durch einen brennenden Kinderwagen ausgelöst worden. Für die Tatnacht soll der festgenommene Zeitungsausträger ein Alibi haben. Eine Mordkommission der Berliner Polizei ermittelt mit zahlreichen Beamten.

Polizei und Feuerwehr raten verängstigten Berlinern, Kinderwagen und auch Papierkörbe nicht in Treppenhäusern abzustellen, insbesondere in Altbauten mit Holztreppen, -geländern oder Täfelungen. Wenn es im Hausflur brenne, sollten die Bewohner in ihren Wohnungen oder auf Balkonen auf Rettung warten.

„Was wollt ihr eigentlich hier?“

Wegen der laufenden Ermittlungen gegen den 29-Jährigen äußert sich die Berliner Polizei nicht zum möglichen Motiv „Schwabenhass“. Auf Anfrage bestätigte Polizeisprecher Guido Busch aber, sichtbar sei eine solche Haltung an „Schmierereien auf Hauswänden vor allem in den Szenevierteln Pankow und Prenzlauer Berg, vereinzelt auch in Mitte“. Dort tauchen Sprüche auf wie „Schwaben in Prenzlauer Berg – spießig, überwachungswütig und keinen Sinn für Berliner Kultur“, oder es wird gefragt „Was wollt ihr eigentlich hier?“ und „eine gute Heimfahrt!“ gewünscht.

Hintergrund sind seit Jahren anhaltende Klagen und Debatten über die „Gentrifizierung“. Gentrifizierung ist ein Begriff aus der Soziologie, mit dem die Umstrukturierung städtischer Viertel beschrieben wird. Der Vorwurf lautet, dass die Luxussanierung ganzer Straßenzüge für gut situierte, in die deutsche Hauptstadt ziehende Neubürger alteingesessene Kiezbewohner verdränge. Der Verdrängung müsse entschieden entgegengewirkt werden, fordert auch Hartmut Häußermann, der sich früher als Professor an der Humboldt-Universität Berlin mit Stadt- und Regionalsoziologie beschäftigte. Der aus Waiblingen stammende Wissenschaftler mahnt, man müsse sich in Berlin ernsthaft Gedanken machen, wie sich preiswerte Wohnungen in größerem Umfang kostengünstig modernisieren lassen, damit sie bezahlbar blieben – ein Ziel, das früher in ausgewiesenen Sanierungsgebieten erreicht worden sei. Die Schwaben hätten manche Berliner sich offenbar als Feindbild ausgeguckt, vermutet Häußermann, weil sie ihre Muttersprache in der Regel nicht verleugnen könnten und schlichte Gemüter Erklärungen suchten, „die leicht verständlich – und meistens auch falsch sind“. Wegen der anhaltenden Brandanschläge in Berlin befürchten manche Einwohner schon bald Zustände wie in London.

Das Sinnbild der Spießigkeit

Zwischen einem Café und einem Outdoor-Laden in der Kastanienallee flattert eine tibetische Gebetsfahne, die an Frieden, Glück und Harmonie erinnern sollen. Doch die Botschaft scheint nicht für die Zugezogenen zu wehen. Die gut ausgebildeten Singles und Paare mit doppelten Einkommen stören den Frieden. Die Alteingesessenen haben den Gegner schon ausgemacht: es sind die Schwaben. Allein im vergangenen Jahr zogen 1200 Baden-Württemberger nach Berlin. Offenbar genug, um Alarm im Prenzlauer Berg zu schlagen und den Kiez gegen die Eindringlinge zu verteidigen.

Eines Morgens waren da plötzlich Plakate, auf denen stand: „Stuttgart-Sindelfingen: sechshundert Kilometer. Ostberlin wünscht gute Heimfahrt“. Dann konnte man am Kollwitzplatz lesen: „Schwaben im Prenzlauer Berg: spießig, überwachungswütig in der Nachbarschaft und keinen Sinn für Berliner Kultur“. „Wir sind ein Volk, ihr seid ein anderes“, stand auf einigen Plakaten an der Kastanienallee. Als vor wenigen Wochen Protestler Transparente mit Aufschriften wie „Stoppt die Besetzung des P-Bergs durch Schwaben“ durch die Straßen trugen, war Markus Angermeier mit seiner Tochter an einem See baden. Vor einigen Tagen hat er wieder eine neue Parole entdeckt: Jemand sprühte „Schwaben raus“ auf einen Baucontainer in der Schwedter Straße. Keiner wisse genau, wer hinter diesen Aktionen steckt, sagt Angermeier und trinkt einen Schluck von seinem Spezi.

Er nimmt die Angriffe nicht persönlich. „Es geht auch gar nicht um die Schwaben“, meint er gelassen. Es gehe um die Neuen, die Gutverdiener, die Stadtteile wie den Prenzlauer Berg bevorzugten. Der Schwabe sei nur das „fassbare Feinbild“. Das Sinnbild der Spießigkeit. Zumindest die Zahlen geben ihm recht: denn unter den Neubürgern sind weit mehr Sachsen oder Niedersachsen als Schwaben. Die Neuen zahlen immer pünktlich ihre Miete, haben feste Jobs, sind ruhig und ordentlich, machen wenig Lärm, kündigen im Treppenhaus die Geburtstagsparty an und entschuldigen sich am nächsten Tag, wenn es am Vorabend mal etwas lauter geworden ist.

Vor allem Skandinavier lassen sich im Prenzlauer Berg nieder

Angermeier arbeitet als Webdesigner, davor war er bei einer Agentur beschäftigt. „Agentur- und Medienfuzzis versauen den Prenzlauer Berg“, schreibt ein selbst ernannter Schwabenhasser in seinem Berlin-Blog. Solche Leute seien schuld, dass alles teurer werde, sich nun allerorts Edelbiomärkte breitmachten, die Secondhandläden verschwänden und dafür zahlreiche Designerboutiquen eröffneten.

„Völliger Quatsch“, sagt Angermeier. „Der Prenzlauer Berg verändert sich, aber das ist nicht nur schlecht.“ Viele der Altbauten seien baufällig gewesen, „sie mussten dringend renoviert werden“. Doch sobald die Gerüste vor den Hausfassaden stehen, verändert sich die vertraute Straße, und die Angst steigt, dass bald das eigene Haus mit der Renovierung und der folgenden Mieterhöhung dran ist. Angermeier sagt, er wisse nicht genau, wie viel Miete er zahlt. „So um die 1000 Euro.“ Er wohnt auf 120 Quadratmetern an der Grenze zu Pankow.

Der Protest gegen die Schwaben sei eine Sache, „doch die schicken, renovierten Altbauten kaufen nicht wir, sondern Ausländer, für die Berlin günstig ist“. Vor allem Skandinavier – Dänen und Schweden – lassen sich im Prenzlauer Berg nieder. Kaufen entspricht eher der nordischen Mentalität als mieten. Die Ausländer kommen aus den gleichen Gründen wie Angermeier damals. Sie wollen in eine Stadt, die alles andere als langweilig ist, aber nicht so sündhaft teuer wie London, Stockholm oder New York.

Angermeier kennt Berlin eigentlich gar nicht

In Berlin-Mitte an der Torstraße ist Angermeiers Büro, ein schicker Altbau an einer der meistbefahrenen Straßen der Stadt. Zwei Häuser weiter hat jetzt ein nobler Sportbekleidungsgeschäft eröffnet. Mit großen Fensterfronten, drinnen rustikale Backsteinwände. „Eine Daunenjacke kostet da sechshundert Euro. Wenn so teure Geschäfte jetzt auch im Prenzlauer Berg einziehen, macht man sich schon Gedanken, wie lange es noch dauert, bis die Mieten unbezahlbar werden.“ So gesehen kann Angermeier die Proteste verstehen.

Und doch wurmt es ihn ein bisschen, wenn er die „Schwabenraus“-Sprüche lesen muss und er in seinem Revier jetzt als Inbegriff des Spießertums dasteht. Schließlich wollte er in Berlin doch gerade dem kleinbürgerlichen Muff seiner schwäbischen Heimat entfliehen. „Ich bin nach Berlin gekommen, weil man sich hier nicht anpassen muss wie zu Hause in der Kleinstadt. Ich kann rückwärts die Straße entlanglaufen, das interessiert niemanden.“ Neulich sei ein Typ im Supermarkt als Alien verkleidet an der Kasse gestanden. „Die Kassiererin blickte nicht mal auf“, sagt Angermeier. Das ist für ihn Berlin. Nicht die Masse an Kinderwagen, die inzwischen den Kollwitzplatz erobert hat.

Dabei hat er selbst eine Tochter. Seitdem er Vater ist, sehe er manche Dinge mit anderen Augen, vielleicht sogar etwas spießiger, sagt Angermeier. Die vielen Scherben im Mauerpark zum Beispiel, die nerven ihn. „Irgendwie prägt einen die Mentalität schon, mit der man aufgewachsen ist. Ich habe aber keine Minderwertigkeitsgefühle, weil ich Schwabe bin“, sagt Angermeier, tippt dann wieder auf seinem Handy. Trinkt das Spezi aus, das beste in der Stadt, wie er sagt, und bestellt die Rechnung.

Die Zahlen auf seinem Konto sind meistens schwarz, er verdient ganz gut und hat sich in den letzten zehn Jahren in Berlin eine gesicherte Existenz aufgebaut. Angermeier ist ein ruhiger Mensch, einer, der nicht die Gemeinschaft sucht, der seit zehn Jahren die gleiche S-Bahn nimmt, der sich auf dem Spielplatz nicht um neue Bekanntschaften bemüht. Eigentlich, sagt er, kenne er Berlin gar nicht. Ein echter Schwabe.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.prenzlauer-berg-schwabenangst-in-preussen.4feddcea-17e4-43c6-b930-f511c0b8cb8a.html

Fragen wir doch einmal Wikipedia dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Prenzlauer_Berg

Während die historische Bausubstanz durch die Sanierung erhalten werden konnte, wurde in den Sanierungsgebieten das zentrale Ziel der Sanierung, die angestammten Bewohner nicht durch die Sanierung verdrängen zu lassen, nicht erreicht. So wohnten im Sanierungsgebiet Kollwitzplatz, für den allein 131 Millionen Euro an öffentlicher Förderung ausgegeben worden waren, Ende 2008 nur noch 17,3 % der Bewohnerschaft von vor 1993.[23] Der soziale Wandel zeigt sich auch darin, dass das Haushaltseinkommen der rund 7000 Haushalte in diesem Gebiet 2008 mit 2332 Euro den Werten von Steglitz-Zehlendorf gleich kam.[24] Eine weitere Studie zur Sanierung im Gebiet Winsstraße bestätigt diese Trends, zeigt aber auch, dass 40 % der Bewohner von Ende 2008 zuvor in einem anderen Teil im Prenzlauer Berg gewohnt hatten. Die durch medienwirksame Plakataktionen der linksautonomen Szene gegen die Gentrifizierung im Prenzlauer Berg als Akteure herausgehobenen „Schwaben“ sind dabei in diesem Kiez als Zuzügler statistisch nicht nachweisbar.[25]

Zur Streitfrage, ob in Prenzlauer Berg und insbesondere der Gegend um den Kollwitzplatz eine Verdrängung der angestammten Bewohner durch steigende Mieten bzw. Zunahme von Eigentumswohnungen oder ein moderater Wandel stattgefunden hat, sagte der bekannte Soziologe und anerkannte Experte für Gentrifizierung Hartmut Häußermann, dass sich der soziale Wandel im Kiez relativ moderat vollzogen habe, auch wenn das der allgemeinen Wahrnehmung widerspreche. Anders als sein Schüler Andrej Holm weigert er sich, von Gentrifizierung überhaupt noch zu sprechen – das sei ein „politischer Kampfbegriff“ geworden. Der Großteil der Weggezogenen sei freiwillig gegangen. Die Vertriebenen gebe es auch, die aus ihren Wohnungen gemobbt oder herausgekauft worden seien. Das seien viele Einzelfälle, aber nicht die Regel. Der Trend zu schicken Eigentumswohnungen treibe die Mieten hoch. Das gefährde die soziale Mischung und langfristig das bunte, attraktive Leben im Kiez.[23]

Jüngere Leute lieben die lebendige Mischung aus Kneipen und Kultur in den südlichen Kiezen und sind in den letzten zehn Jahren zur Überraschung der Kommunalpolitiker und Journalisten mit ihren kleinen Kindern in den Ortsteil gezogen. Wurde noch Mitte der 1990er-Jahre der Wegzug von Familien mit Kindern öffentlich beklagt, so gilt heute der Bereich um den Helmholtz- und Kollwitzplatz als die kinderreichste Gegend der Stadt. Im Jahr 2008 forderte die zuständige Schulstadträtin gar einen Baustopp für neue Wohnungen, da die Einschulungszahlen zweistellig wachsen und im Bezirk in den nächsten Jahren im Schnitt jedes Jahr eine neue Grundschule benötigt würde.[26][27] Tatsächlich gab es diese Schulen bis in die späten 1990er-Jahre im Prenzlauer Berg. Sie wurden erst in diesen Jahren gegen Elternproteste von den Vorgängern der Stadtschulrätin geschlossen.[28]

Seit Mitte der 2000er-Jahre steigt die Nachfrage nach Wohnraum in Prenzlauer Berg stark an, sodass auch die letzten freien Gebäudeflächen für Wohnneubauten genutzt werden. Für die Fläche der 1963 trotz heftiger Proteste abgerissenen Puhlmann-Lichtspiele zwischen Schönhauser Allee 148 und Kastanienallee 97–99 wird derzeit ein Bebauungsplan vorbereitet, der neben Wohngebäuden mit Atelierwohnungen eine kulturelle Nutzung sowie den Bau eines öffentlichen Weges zwischen Kastanien- und Schönhauser Allee festschreiben soll.[29][30]

Auch die in der öffentlichen Wahrnehmung kaum mit dem Prenzlauer Berg in Verbindung gebrachten Siedlungsbauten der 1920er- und 1930er-Jahre im Norden und Osten, wie z. B. die Wohnstadt Carl Legien (80 % Zweizimmerwohnungen),[31] wurden seit Mitte der 1990er-Jahre saniert. Die völlig andere Sozialstruktur hier wie auch in den Plattenbauten des Ernst-Thälmann-Parks mit vielen älteren und einkommensschwächeren Bewohnern sorgt dafür, dass der Ortsteil Prenzlauer Berg als Ganzes nach wie vor in vielen Statistiken eher durchschnittliche Sozialindikatoren (z. B. Geburtenrate[32]) aufweist.